Häufig wird das Unterwasserlaufband als das Allheilmittel in der Tierphysiotherapie genannt.
Ja – das Unterwasserlaufband ist sicherlich sehr schick.
In meiner eigenen Praxis habe ich mich aber ganz bewusst gegen ein Unterwasserlaufband entschieden, als ich die Vor- und Nachteile des Unterwasserlaufbandes gegenüber gestellt habe:
Der einzige wirkliche Vorteil eines Unterwasserlaufbandes ist der „gelenkschonende Muskelaufbau“; nicht mehr und auch nicht weniger.
Ein „gelenkschonender Muskelaufbau“ ist aber auch durch andere krankengymnastische Techniken zu erreichen. Hierbei ist die Erfahrung des behandelnden Tierphysiotherapeuten sehr entscheidend.
Nachteile des Unterwasserlaufbandes sind:
- Durch das Wasser werden die Schmerzreaktionen des Hundes unmittelbar herabgesetzt und es kann vorkommen, dass eine Überlastung des Hundes nicht schnell genug wahrgenommen wird. In diesem Falle ist die Möglichkeit eines entstehenden Schadens, der Ihrem Tier zugefügt werden kann, um ein vielfaches erhöht.
- Jedes Unterwasserlaufband arbeitet mit chemischen Zusätzen, die die Keimbelastung des Wassers reduzieren. Diese chemischen Zusätze sind zwar sehr niedrig dosiert, jedoch sind sie nun mal vorhanden und wirklich gesund ist es nicht, wenn der Hund davon trinken sollte.
- Sehr oft werden auch ängstliche Hunde in ein Unterwasserlaufband hineingezwungen. Aber genau dies sollte in der Hundephysiotherapie immer vermieden werden.
- Die Hundephysiotherapie ist in vielen Teilen aus der Humanmedizin abgeleitet worden. In der Physiotherapie beim Menschen (Humanphysiotherapie) wird auch kein Unterwasserlaufband eingesetzt, weil es medizinisch nicht notwendig ist.